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Pressebericht Segeberger Zeitung
Zehn Sekunden fehlten zur Titelverteidigung
Raiffeisen-Cup des TuS Hartenholm: BT verliert Finale gegen Bramfelder SV mit 1:2
Zum Propheten taugte Carsten Göttsche, Sprecher beim Hallenfußballturnier des TuS Hartenholm um den
Raiffeisen-Pokal, nachweislich nicht. "Es läuft die letzte Minute des Raiffeisen-Cups 2004", kündigte der
Turnierleiter die letzten 60 Sekunden des Endspiels zwischen der Bramstedter TS und dem Bramfelder SV an. Die BT führte
mit 1:0, doch Bramfeld glich zehn Sekunden vor dem Abpfiff durch Caydas Dincer aus. Göttsche hatte sich geirrt. Die
Begegnung musste um fünf Minuten verlängert werden. Da aber in der Extrazeit kein weiterer Treffer fallen sollte, fiel
die Entscheidung vom Siebenmeterpunkt aus. Dort behielten die Hamburger die Nerven und gewannen mit 2:1.
Der hanseatische Landesligist hatte sich für die Vorjahresniederlage im Finale revanchiert. Enttäuschung suchte man in
den Gesichtern der Bad Bramstedter jedoch vergebens. Schon gar nicht bei Torwart Sebastian Boll, den die Trainer zum besten
Keeper des Turniers wählten. Völlig zurecht, denn Boll bekam selbst an die schwersten Bälle seine Finger heran und wurde
zum Garant für den Finaleinzug seines Teams. Auch dort sorgte der Torwart mit sensationellen Paraden dafür, dass seine
Truppe überhaupt die Verlängerung erreichte. Trainer Steffan Stehen, der die Geschicke der BT gemeinsam mit Rene Schwigon
bis zum 30. Juni leiten wird, zog eine durchweg positive sportliche Bilanz. "Morgens haben die Jungs erfahren, dass
wir sechs Punktspiele nachholen müssen", erklärte Stehen, "und Nachmittags stehen sie auf, zeigen Charakter
und kämpfen bis zum Umfallen." Mit diesem Kampf hielten die Bad Bramstedter auch das Finale gegen die Bramfelder offen
und gingen gar durch Kemma Uya in Führung. Letztlich fehlten der Truppe des Trainerduos Stehen/Schwigon zehn Sekunden,
um den Erfolg des Vorjahres zu wiederholen. Im Siebenmeterschießen reichte der Treffer von Bramfelds Florian Neumann, um
den Siegercheck über 250 Euro einzuheimsen. "Wir haben bewiesen, dass wir über viel Potential verfügen", freute
sich Stehen, "die Mannschaft ist eine Einheit und gibt alles."
Für den Bramfelder SV war der Triumph in Hartenholm der zweite Turniersieg binnen sieben Tagen. Vor einer Woche gewann
der Landesligist den Wettbewerb in Sülfeld. "Beide Turniere haben, unabhängig vom Erfolg, richtig Spass gemacht",
freute sich Bramfelds Trainer Segner Corell, der die Darbietungen seiner Schützlinge von der Tribüne aus verfolgte,
"die familiäre Atmosphäre hier und das tolle Rahmenprogramm mit der Tombola, der Videoübertragung in die Cafeteria
und dem Preisschießen sind einmalig. So etwas kennen wir in Hamburg gar nicht." Und das der Hartenholmer Wettbewerb
sportlich einiges zu bieten hatte und die Zuschauer voll auf die Kosten kamen, dafür sorgten die Bramfelder selbst.
Allerdings nicht nur die Hamburger. Bis zum Halbfinale hinterließen Peter, Paul und Robert Wrzeszinski und der SV
Großenaspe den besten Eindruck. "Die sind einmalig", staunte eine Besucherin nicht schlecht, als die drei
Brüder mit der eingebauten Torgarantie auf der Platte zauberten. Insgesamt erzielten die Großenasper 25 Treffer. Das
Trio traf alleine 23 mal. Den Löwenanteil verbuchte Peter Wrzeszinski mit zehn Toren für sich und avancierte zum
erfolgreichsten Schützen der Veranstaltung, die an den drei Tagen rund 1000 zahlende Zuschauer angelockt hatte.
"Die Wrzeszinskis sind Hallenzauberer", begründete Reimer Wagner, warum seine Truppe, die in der Kreisliga-Saison
weit hinter den Erwartungen zurück geblieben ist, unter dem Hallendach so groß aufspielte. "Leider hat uns hinten
heraus die Kraft etwas gefehlt", fand Wagner eine Erklärung für die 2:3-Halbfinalniederlage gegen die Bramstedter TS.
"Auch wenn wir uns bei unseren bisherigen Hallenauftritten besser verkauft haben, bin ich zufrieden", bilanzierte
Wagner, "viel wichtiger ist aber, dass wir Rückenwind mit in die Feldsaison nehmen können."
Im zweiten Vorschlussrundenspiel blieb Hallenkreismeister SV Wahlstedt chancenlos gegen die Bramfelder, die sich glatt
mit 3:0 behaupten konnten. Das fällige Siebenmeterschießen um den dritten Rang entschieden die Wahlstedter mit 3:2 gegen
den SV Großenaspe für sich.
Während die vier besten Teams den Turniersieger unter sich ausmachten, standen die Kicker des Gastgebers TuS Hartenholm
bereits geduscht an der Barriere und verfolgten das Geschehen aufmerksam. Trainer Norbert Dinse erntete auf seinem Weg
durch die Sporthalle trotzdem so manch Schulterklopfer für die Leistung seiner Truppe. Nach einjähriger Zwischenrunden-Abstinenz
schaffte der TuS wieder den Sprung unter die letzten Acht. "Die Jungs haben sich super verkauft", lobte Dinse seine
Akteure, "selbst spielerisch konnten wir mithalten und phasenweise sogar glänzen." Vielleicht wäre für die Hartenholmer
sogar noch mehr drin gewesen, wenn in der Zwischenrunde nicht Torsten Stürwohld und Sebastian Rickert ausgefallen wären.
"Die Spiele waren alle sehr knapp." Was auch Turnierleiter Carsten Göttsche meinte: "Mit ein bischen Glück
hätte der eine oder andere Punkt mehr herausspringen können. Aber für die Stimmung in der Halle war es sehr wichtig, dass
unserer Jungs am Sonntag dabei waren."
Das Preisschießen auf dem Schießstand entschied übrigens der SC Hohenaspe für sich, der in der Vorrunde punktlos ausgeschieden
war.